~Wir gedenken der verstorbenen Schlachzugsbosse: Ragnaros dem Feuerfürsten & Shannox (HM)~
(und hoffen auf eine baldige Rückkehr unserer lieben und sehr vermissten Heiler Doka und Dionar )Eine kleine Geschichte:<<Ist nicht Dein Ernst!>> Der Krug des Zwergen-Paladins krachte wuchtig auf die hölzerne Tischplatte und verschüttete dabei einige Tropfen des guten Donnerbräus. Ein Frevel, den kein Zwerg der Welt jemals gutgeheißen hätte. Doch Doka beschäftigten im Moment weit wichtigere Dinge. Entgeistert wischte er sich mit dem Handrücken etwas Bierschaum von seinem üppigen, grauen Schnauzbart und strich sich schließlich nachdenklich durch das geflochtene Barthaar während seine eisblauen Augen die Nachtelfe, die ihm gegenüber saß abschätzend maßen. Langohren, auch wenn sie beide ein und derselben Gilde angehörten, konnte er nur schwer über den Weg trauen. Vor allem der da nicht, dieser Schattenpriesterin. Umso weniger konnte oder wollte er ihren Worten mehr Bedeutung oder Glauben schenken als unter diesen Umständen tatsächlich notwendig gewesen wäre.
<<Sie haben Ragnaros tatsächlich bezwungen?>> Eine seiner buschigen Augenbrauen wanderte dabei argwöhnisch in die Höhe als er ihre Worte wiederholte.
<<Wann denn?>> Aber das dreckige Langohr grinste ihn nur selbstgefällig an, anstatt ihm eine entsprechende Antwort zu geben. Machte sie sich etwa lustig über ihn?
<<Jetzt rück schon raus, oder muss ichs Dir erst aus Deiner nachtelfischen Nase ziehen? Warum erfährt man davon nichts?>>Doka setzte genervt, da die Nachtelfe sich noch immer in schmunzelndes Schweigen hüllte, zu einem weiteren, frustrierten Schluck an seinem Bierkrug an, als plötzlich eine blauhäutige Hand auf seinen Rücken krachte. Ein paar Wellen goldgelber, schäumender Flüssigkeit schwappten über den Rand des Kruges, dass der Zwerg sich kurzerhand verschluckte und einige Flocken Bierschaum hervor hustete.
<<Nicht so gierig, Herr Zwerg!>> erklang die sonore Stimme, mit dem typisch gebrochenen Draenei-Akzent: Dionar! Doka warf ihm einen verärgerten Blick zu und wischte sich mit einem zerknitterten Tuch seinen Bart sauber, während der Schamane sich einen Stuhl heranzog und sich zum Paladin und der Priesterin setzte.
<<Na, kleines Gildentreffen? Oder hat Sera Dir nur die grandiosen Neuigkeiten überbracht?>>, lachte der Draenei und zwinkerte der Priesterin zu, die verhalten kicherte.
<<Eigentlich kaum vorstellbar, dass sie Ragnaros ohne uns geschafft haben, was Doka?>> Und wieder boxte er dem Paladin freundschaftlich gegen die Schulter, der sein Bier gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
<<Ja, u n g l a u b l i c h!>>, grollte der Zwerg nur missmutig, dessen Laune gerade noch einige Stockwerke weiter in den Keller zu sinken schien, da offensichtlich auch der Draenei bestens informiert war. Warum, bei den rußigen Hintern dieser vergammelten Dunkeleisenzwerge erfuhr er hier nichts?! Das war doch zum verrückt werden! Frechheit! So ließ ein Zwerg sich nicht behandeln!
Doch gerade da er sich in Rage denken wollte um diesem eingebildeten Langohr und diesem blauhäutigen Tintenfischgesicht die Meinung zu geigen, krachte plötzlich die Tür der Taverne auf. Die Drei fuhren erschrocken zusammen und blickten in Richtung Eingang, durch den sich nun eine ganze Gruppe buntgewandeter Gestalten, vom Gnom bis hin zum Worgen, drängte. Und alle trugen sie das Emblem des Paktes auf ihren Wappenröcken.
Die Anstrengungen der letzten Tage waren deutlich auf ihren Gesichtern gezeichnet, aber auch Erleichterung und ein nicht unerhebliches Funkeln von Triumph blitzten in ihren müden Augen. Stühle scharrten, Sitzlehnen knarzten und die wuchtigen Tischplatten ächzten unter den bald herangeschafften Tonkrügen mit verdächtig duftendem Hochprozentigem. Die Luft war erfüllt von herzhaftem Lachen und Gröhlen und einem heiteren Stimmengewirr.
Der Groll des Paladins verflüchtigte sich mit jedem Wort, jedem Bericht und jeder noch so, mal mehr, mal weniger ausgeschmückten Geschichte. Seine Gildenkollegen erzählten von den Feuerlanden, von ihrem Kampf gegen die Leutnants des Feuerfürsten, gegen Ragnaros selbst und ihrem triumphalen Sieg!
Das Feuer im Kamin der Gaststube war schon lange zu einem Häufchen matt glimmender Glut heruntergebrannt und der Wirt des Hauses lange zu Bett gegangen, da saßen sie noch immer und erzählten von ihrem grandiosen Abenteuer.
Doka lehnte mit einem seeligen Lächeln auf seinen markant geröteten Backen in seinem Stuhl bis es ihm schließlich die kleinen, eisblauen Augen zuzog und er herzhaft schnarchend, einen Krug Bier in der Hand, einschlief und etwas sehr Merkwürdiges träumte:
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Shannox, ein niederer Leutnant der Flamme war nach Ragnaros feiger Flucht zurückgekehrt. Stärker, gefährlicher als je zuvor. Ein Meteor regnete am Horizont vom Himmel auf den glühenden, mit Asche übersäten Boden der Feuerlande hinab. Die Luft flimmerte vor sengender Hitze. Neben ihm standen seine Gildenkameraden, unter ihnen auch Dionar und diese lästige Nachtelfe. Warum lächelten die Beiden so selbstgefällig? Erkannten sie nicht die Gefahr die von diesem Monster ausging?
Dem Paladin wurde himmelangst, als sich seine beiden Gefährten plötzlich in Bewegung setzten und scheinbar furchtlos auf den Jäger der Flamme zuhielten. Dionar hob naiv freundschaftlich die Hand zum Gruße.
<<NICHT!>>, wollte Doka rufen, doch kein Laut kam aus seinem weit, zu einem Schrei geöffneten Mund. Der Draenei schlenderte lässig der hühnenhaften Gestalt Shannox entgegen, dessen Hunde sich bereits gierig die Lefzen leckten. Dann verpasste Dionar ihm auch schon einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter - und der Jäger zerstob zu einer Wolke aus abertausenden Glutspänen.~
Doka schreckte aus seinem Traum. Verwirrt blickte er sich um. Neben ihm schnatterte die Pakt-Meute noch immer beschwipst fröhlich. Elementalist, ein kleiner Gnomenkrieger prostete ihm angeheitert zu. Dionar und dieses garstige Elfenstück hatten scheinbar mit einem Trinkspiel angefangen. Tyranion der Worgenduride, Pyro die kleine gnomische Arkanmagierin und Phynadrea, eine draeneiische Schamanin hatten sich in einer eifrigen, strategisch taktischen Diskussion verstrickt; Alles war wie immer. Vollkommen normal.
Erleichtert seufzend ließ Doka sich in seinen Stuhl zurück sinken und nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Bierkrug.
So saß der Pakt in dieser Nacht noch bis in die frühen Morgenstunden. Sie lachten und feierten, erzählten und besangen vergangene und zukünftige Heldentaten.
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